Foto: Barbara Karsch-Chaïeb
Barbara Karsch-Chaïeb – Spuren von Orten – im Hofgarten der Orangerie seit 17. Juli 2023
Zeichnungen mit Boden- und Gesteinsmaterial auf Leinwand und Baumstämmen im Hofgarten Kirchberg
und im Forest Park St. Louis, Missouri
Barbara Karsch-Chaïeb entnimmt an verschiedenen Orten der Welt Boden- und Gesteinsproben. Diese verarbeitet die Stuttgarter Künstlerin zu einer breiartigen Suspension, mit der sie auf unterschiedlichen Materialien zeichnet. In
„Spuren von Orten”, einem Projekt, das sie bereits 2012 begonnen hat und nun im Kirchberger Hofgarten und im Forest Park von St. Louis fortsetzt, werden die Erdaufträge der Witterung ausgesetzt und auf Leinwänden und Baustämmen festgehalten, welche Spuren der jeweilige Ort hinterlassen wird.
Auf den im Hofgarten gezeigten Arbeiten ist Bodenmaterial aus Kirchberg an der Jagst aufgetragen, das „Im Stück” sowie „Am Sandbuck” am 17. Juli 2023 entnommen wurde. Das graugrüne, tonige Sediment vom Sandbuck hat Barbara Karsch-Chaïeb nach St. Louis in die Stadt am Mississippi mitgenommen und dort gleich zu Beginn ihres vierwöchigen Stipendiums am 31. Juli 2023 im Forest Park der Witterung ausgesetzt.
Der Forest Park ist eine der größten Parkanlagen in den USA. Er enthält mehr als 45.000 Bäume. Davon hat Barbara Karsch-Chaïeb zwei Bäume ausgewählt, deren extrem schuppige Rinde sich stellenweise vom Holz gelöst hat. Dort hat sie das Sediment vom Sandbuck direkt auf das Holz flächig aufgebracht. Was das feucht-subtropische Klima des Mittleren Westens von der Kirchberger Erde hinterlassen wird, davon wird uns Barbara Karsch-Chaïeb im September in der Orangerie berichten können.
Im Kirchberger Hofgarten hat Barbara Karsch-Chaïeb sechs Erdaufträge an Bäume an- bzw. aufgebracht. Das graugrüne Sediment aus dem Sandbuck, das Kirchberg und St. Louis nun miteinander sichtbar verbindet, hat sie auf zwei Leinwände aufgetragen. Die eine Leinwand vereint es mit der gelblich braunen Erde aus der Baugrube „Im Stück”, die andere zudem mit Ölschiefer aus Bad Boll.
Mit
„Spuren von Orten” lenkt Babara Karsch-Chaïeb den Blick auf Raum und Zeit als gestaltende Faktoren. Ihre Arbeiten zeigen die Vielfalt der Farben und Körnungen, in denen Boden und Gestein erscheinen kann und machen visuell erfahrbar, dass das, was durch das Klima geschaffen wurde, auch wiederum durch das Klima genommen werden kann.
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